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Kulturwissenschaftliche Fakultät

Lehrstuhl Soziologie in Afrika - Prof. Dr. Jana Hönke

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LSM with miners resized

« Qui ne risque rien, n’a rien »: Conflict, Distributional Outcomes, and Property Rights in the Copper- and Cobalt-Mining Sector of the DRC

Zusammenfassung: Die Demokratische Republik Kongo ist reich an dem auf dem Weltmarkt stark nachgefragten Kupfer und Kobalt. Im Südosten der Demokratischen Republik Kongo hat der Großbergbau (LSM) eine lange Geschichte, mit einem Wiederaufschwung nach dem Ende des Bürgerkriegs 2003. Diese Wiederbelebung der LSM-Investitionen führte zur Verdrängung des handwerklichen und kleinen Bergbaus (ASM) durch Unternehmen. Diese Dynamik wird in der akademischen Literatur und in der Politikgestaltung manchmal so konzipiert, dass sie zu ständigen Konflikten zwischen LSM-Unternehmen und handwerklichen Bergarbeitern führt, wobei der Konflikt jedoch unterschiedlich geprägt ist. Diese Unterschiede lassen sich auf die Wechselwirkungen zwischen drei Schlüsselaspekten des Eigentumsrechtsregimes (PR) an und in der Umgebung von LSM-Standorten zurückführen: Durchsetzung durch Unternehmen, genehmigter geheimer Abbau und nicht genehmigter geheimer Abbau. Der heimliche Bergbau dauert an, während externe Akteure in Konzessionen der LSM drängen. Die Sicherheitskräfte versuchen mit Zwangsmaßnahmen die LSM-Standorte für den unbezahlten Zugang von handwerklichen Bergarbeitern zu "schließen". Der Konflikt bricht aus, wenn die Kosten für die Bereitstellung von Eigentumsrechten und die Durchsetzung informeller Vereinbarungen zu hoch werden, auch wenn die Beschäftigung des Sicherheitspersonals oder der Ruf der Unternehmen gefährdet sind. Die Wechselwirkungen der verschiedenen Facetten haben auch Folgen für die Verteilung der Ressourcen auf Gruppen wie Frauen, verschiedene Kategorien von Händlern und ethnische Gemeinschaften. Daher werden Eigentumsrechte von Unternehmen ausgehandelt und angefochten: Die Sicherheitskräfte, die Regierung und andere Akteure definieren und erzwingen andere PR-Maßnahmen in Kontexten der "Illegalität". Diese Erkenntnisse tragen dazu bei, zu erklären, warum handwerkliche Bergleute häufig an Standorten der LSM arbeiten. Die Ergebnisse sind auch für andere afrikanische Länder relevant, in denen handwerkliche Bergleute "illegal" arbeiten.


Verantwortlich für die Redaktion: Sarah Katz-Lavigne

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