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Neuer Artikel zum Abschluss des vom ERC geförderten INFRAGLOB Projekts

21. Oktober 2025

Die neueste Ausgabe der News from the Institute of African Studies an der Universität Bayreuth (NAB), dem Jahresbericht des Instituts für Afrikastudien (IAS), enthält einen Artikel zum Abschluss des Forschungsprojekts Africa’s Infrastructure Globalities (INFRAGLOB) (2018–2025). Dieses Projekt wurde vom Europäischen Forschungsrat (ERC) gefördert und von Prof. Dr. Jana Hönke, Inhaberin des Lehrstuhls für Soziologie in Afrika an der Universität Bayreuth, geleitet.

Das INFRAGLOB-Projekt untersucht, wie chinesische und brasilianische Infrastrukturprojekte in Afrika Formen der Governance verändern. Es zeigt vielfältige unternehmerische Praktiken, lokale Auseinandersetzungen und die Umgestaltung von Süd–Süd-Beziehungen auf. Durch umfassende Feldforschung in verschiedenen afrikanischen Kontexten erforschten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, wie Governance-Modelle reisen, sich anpassen und in lokale Praktiken eingebettet werden und wie konflikthafte Interaktionen das Verhalten von Unternehmen vor Ort prägen.

Von chinesischem Bergbau in Guinea und Hafenbau in Kenia bis zu brasilianischen Extraktivprojekten in Mosambik zeigen die Ergebnisse von INFRAGLOB, dass es keine einheitlichen „chinesischen“ oder „brasilianischen“ Modelle gibt. Stattdessen entsteht ein komplexes Mosaik von Praktiken, das von internationalen Standards, afrikanischen Regulierungen und lokalen politischen Interessen beeinflusst wird. Das Projekt liefert neue Erkenntnisse darüber, wie Fachleute aus dem Globalen Süden Expertise, Identität und Macht in transnationalen Praxisgemeinschaften aushandeln.

Ein zentrales Ergebnis des Projekts ist der Open-Access-Sammelband Africa’s Global Infrastructures (Hurst/Oxford University Press, 2024) sowie zahlreiche Fachartikel in Zeitschriften wie African Affairs, Global Society, Mobilities, The Extractive Industries and Society und World Development. Die Forschungsergebnisse wurden auf führenden internationalen Konferenzen sowie bei Buchvorstellungen in Peking und Shanghai präsentiert, wo sie mit Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftlern und Praktikerinnen und Praktikern aus dem Globalen Süden diskutiert wurden.

Indem das Projekt aufzeigt, wie neue Akteure, Fachleute und lokale Gemeinschaften globale Governance „von unten“ neu gestalten, trägt INFRAGLOB zu einem differenzierteren Verständnis fragmentierter und pluraler Globalitäten in einer zunehmend polyzentrischen Weltordnung bei.

Finden Sie die aktuelle NAB-Ausgabe und den Artikel (auf Englisch) hier.

UBT-A